
Putin: EU soll mit Belarus verhandeln
n-tv
Kanzlerin Merkel telefoniert erneut mit Russlands Präsident Putin. Der soll in der Flüchtlingskrise an der polnischen Grenze seinen Einfluss auf Belarus' Machthaber Lukaschenko geltend machen. Doch der Kreml will die Vermittlerrolle nicht ohne Druck annehmen.
Kanzlerin Angela Merkel hat wegen der wachsenden Spannungen um die Lage Tausender Migranten in Belarus erneut mit Russlands Präsident Wladimir Putin gesprochen. Es sei wichtig, die schwere Migrationskrise an den Grenzen von Belarus mit der EU auf Grundlage internationaler humanitärer Normen zu lösen, teilte der Kreml am Donnerstag nach dem Telefonat mit. Schon am Vortag hatten die beiden telefoniert. Dabei bat die Kanzlerin den Kremlchef um ein Eingreifen in den Konflikt. Putin plädierte laut Kreml nun erneut für eine Wiederherstellung der Kontakte zwischen der EU und Belarus.
Die EU erkennt Machthaber Alexander Lukaschenko in Minsk nach der als gefälscht geltenden Präsidentenwahl im vergangenen Jahr nicht mehr als Staatschef an. Die Kanzlerin habe betont, "das belarussische Regime" instrumentalisiere "wehrlose Menschen in einem hybriden Angriff gegen die Europäische Union", sagte der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert.
