
Putin beklagt plötzlich "wahllosen Beschuss ziviler Ziele"
n-tv
Noch ist vieles unklar: Wie heftig sind die ukrainischen Angriffe gegen Russen? In der Grenzregion Kursk herrscht wohl Panik, Tausende Russen fliehen und der Gouverneur ruft zu Blutspenden auf. Kremlchef Putin empört sich über eine schwere Provokation durch das "Kiewer Regime".
Nach schweren ukrainischen Angriffen auf die russische Grenzregion Kursk hat Kremlchef Wladimir Putin dem "Kiewer Regime" eine schwere neue Provokation und einen "wahllosen Beschuss ziviler Ziele" vorgeworfen. Es sei mit Raketen auch auf zivile Objekte und Wohnhäuser geschossen worden, sagte Putin bei einer vom Kreml bei Telegram in Teilen übertragenen Regierungssitzung. Bei einem Treffen mit dem Verteidigungsministerium, mit dem Generalstab der russischen Streitkräfte und dem für den Grenzschutz zuständigen Inlandsgeheimdienst FSB werde er sich in Kürze weitere Lageberichte anhören, sagte der Präsident.
Nach Behördenangaben flohen bisher schon Tausende Menschen aus den Grenzortschaften im Gebiet Kursk. Die Bürger hätten ihre Wohnungen in Privatfahrzeugen verlassen, sagte der geschäftsführende Gouverneur Alexej Smirnow in einer Videobotschaft. Zudem seien 200 Menschen in Transportfahrzeugen und Bussen aus den beschossenen Ortschaften in Sicherheit gebracht worden. Smirnow rief die Einwohner zu Blutspenden auf. Die Region verteidige sich heldenhaft, schrieb er auf Telegram, Notfalldienste seien in Alarmbereitschaft, die Blutbanken stockten ihre Bestände auf. Russische Behörden sprachen von Dutzenden Verletzten, nach offiziellen Angaben gab es auch mindestens drei Tote.
Smirnow sagte, er habe noch in der Nacht mit Kremlchef Putin telefoniert. Der Präsident habe die Situation unter persönliche Kontrolle genommen. Es seien auch Notunterkünfte mit rund 2500 Plätzen eingerichtet worden. Dort seien auch Psychologen im Einsatz.
