
Psychiater: Wegen Mordes angeklagte Mutter schuldfähig
n-tv
Schweinfurt (dpa/lby) - Eine wegen Mordes an ihrem Baby angeklagte Frau ist nach Ansicht eines Psychiaters bei der Tat schuldfähig gewesen. Es gebe lediglich Hinweise auf eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ, sagte der psychiatrische Sachverständige Hans-Peter Volz am Donnerstag vor dem Landgericht Schweinfurt. Aber eine Schuldunfähigkeit der Frau wegen seelischer Störungen liege nicht vor, ihre Einsicht- und Steuerungsfähigkeit sei nicht eingeschränkt gewesen, als sie im vergangenen August ihr Mädchen getötet habe.
Der Angeklagten wird vorgeworfen, damals ihre etwa drei Monate alte Tochter mit einem Messer tödlich verletzt zu haben. Die vermutlich 28-Jährige aus Somalia hatte die Tat in einer Flüchtlingsunterkunft in Geldersheim bei Schweinfurt zu Prozessauftakt gestanden. Sie sei verzweifelt und ohne Hoffnung gewesen, zudem überfordert. Ihr Mann habe zudem überall herumerzählt, dass sie verrückt sei.
"Sie ist sicherlich - wenn ihre Angaben stimmen - in ihrer Jugend massiv traumatisiert worden", sagte Volz. Aber psychisch krank sei sie nicht.
Das genaue Alter der Frau ist unbekannt - viele Flüchtlinge reisen ohne Papiere nach Deutschland ein, ihr Alter wird dann geschätzt.
