
Prozess: Tierarzthelferin soll Pferde getötet haben
n-tv
Gab es an einer Pferdeklinik im Saarland einen "Todesengel"? Einer früheren Mitarbeiterin wird vorgeworfen, mehrere ihrer vierbeinigen Patienten getötet zu haben.
Saarbrücken (dpa/lrs) - Weil sie Pferde getötet und gequält haben soll, steht eine frühere Tierarzthelferin aus einer Pferdeklinik in Überherrn vor dem Amtsgericht Saarbrücken. Der 31-Jährigen wird vorgeworfen, in sieben Fällen ohne tiermedizinische Berechtigung und ohne tiermedizinische Indikation den zu behandelnden Pferden Narkosemittel injiziert zu haben. Zwei Pferde seien an dem verabreichten Wirkstoff, der im Blut nachgewiesen wurde, verstorben, zwei weitere mussten wegen der Folgen eingeschläfert werden, drei überlebten. Laut Anklage wurden den Tieren länger anhaltende, erhebliche Schmerzen zugefügt. Dies sei strafbar gemäß Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes.
Die Angeklagte selbst schilderte am Donnerstag alle Patienten-Fälle und äußeren Umstände detailliert, betonte jedoch, mit dem Tod der Tiere nichts zu tun zu haben. Gegen die Frau war ermittelt worden, nachdem sich die Zahl der ungeklärten Krankheitsbilder und Todesfälle in der Klinik gehäuft hatte und schließlich auch das bis dato gesunde Pferd der damaligen Klinikchefin zu den Opfern zählte. Obwohl dieses Tier zunächst nur unter Nasenausfluss gelitten hatte, musste es schließlich nach akutem Herz-Kreislaufversagen eingeschläfert werden.
