Prozess in Dänemark wegen Kinderbräute-Erlass
DW
Die frühere dänische Ausländerministerin Inger Støjberg muss vor Gericht. Sie soll in ihrer Amtszeit widerrechtlich angeordnet haben, asylsuchende Paare voneinander zu trennen, weil die Frau minderjährig war.
Im Jahr 2016 wurden in Dänemark 23 Paare, die Asyl beantragt hatten, von den Behörden getrennt, weil einer der Partner jünger als 18 Jahre war. Die Anordnung dazu kam von der damaligen Ausländer- und Integrationsministerin Inger Støjberg. Nun steht sie wegen Amtsvergehens in Kopenhagen vor einem sogenannten Reichsgericht. In der Anklageschrift wird ihr vorsätzlich rechtswidriges Handeln im Ministeramt vorgeworfen. Sie habe nicht nur gegen dänische Gesetze, sondern auch gegen internationales Recht, gegen die Europäische Menschenrechtskonvention sowie die UN-Kinderrechtskonvention verstoßen. Konkret verhandelt wird der Fall eines asylsuchenden Paares aus Syrien, das voneinander getrennt wurde, weil die Frau minderjährig war.More Related News