Prozess gegen mutmaßliche Geldautomaten-Sprenger gestartet
n-tv
Mainz (dpa/lrs) - Wegen gesprengter Geldautomaten müssen sich von diesem Montag an zwei Männer vor dem Mainzer Landgericht verantworten. Die 27 und 31 Jahre alten Angeklagten sollen zwischen Juni und Oktober des vergangenen Jahres mehrere Geldautomaten mit Brecheisen aufgehebelt, sie dann mit einer Ladung Sprengstoff per Zündkabel zum Explodieren gebracht und in zehn Fällen insgesamt eine Beute von knapp einer Millionen Euro gemacht haben. In dem vorerst auf 19 Verhandlungstage bis in den Dezember terminierten Prozess spricht die Verteidigung von einer rein auf einer "Indizienkette aufgebauten Anklage". Der Tatvorwurf lautet unter anderem auf besonders schweren Diebstahl und Herbeiführen von Sprengstoffexplosionen.
Zum Prozessauftakt wurde lediglich die Anklage verlesen, in die Materie einsteigen wird die 3. Strafkammer voraussichtlich erst ab Mittwoch (22. September).
Laut Anklage sollen die beiden Männer in dem angegebenen Tatzeitraum in mindestens zehn Fällen mit einem Auto nach Deutschland eingereist sein, um in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Geldautomaten aufzusprengen und sich so eine "fortlaufende Einnahmequelle erheblichen Umfangs" zu verschaffen. Tatorte waren Mayen, Kettich, Dannstadt, Worms, Mühlheim-Kärlich, Limburgerhof, Kirchheimbolanden in Rheinland-Pfalz sowie Oberhausen und Nehheim in NRW und Lathen in Niedersachsen. In drei Fällen - Worms, Oberhausen, Neheim - soll es beim Versuch geblieben sein.