
Prozess gegen Frankfurter IS-Rückkehrerin begonnen
n-tv
Eine 35-jährige Frau soll jahrelang beim IS gelebt haben. Nun steht sie vor Gericht. Die Vorwürfe räumt sie weitgehend ein. Sie will aus Liebe und nicht aus Überzeugung ausgereist sein.
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Eine Frau aus Frankfurt soll einem Mann nach Syrien zum Islamischen Staat (IS) gefolgt sein und dort jahrelang gelebt haben – nun hat vor dem Oberlandesgericht Frankfurt ein Prozess gegen sie begonnen. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft der 35-Jährigen vor, sich 2015 der Terrororganisation IS angeschlossen zu haben und mehrere Jahre Teil der Organisation gewesen zu sein.
Kurz nach ihrer Ausreise nach Syrien habe die Angeklagte im April 2015 einen Mann nach islamischem Recht geheiratet, beide sollen monatliche Zahlungen in Höhe von 100 bis 170 US-Dollar vom IS erhalten haben. Ihre 2016 und 2018 geborenen Kinder soll die Frau in der Lehre der Organisation aufgezogen haben. Einer der Söhne sei während des syrischen Bürgerkriegs fast verhungert.
Im März 2019 wurde die Angeklagte laut Generalstaatsanwaltschaft von Einheiten der kurdischen Volksverteidigungseinheiten festgenommen. In einem Lager soll sie dann Mitgefangene gemaßregelt und versucht haben, ihre "Feinde" zum fundamentalistischen Islam zu bekehren. Im März 2022 wurden sie und ihre Kinder nach Deutschland zurückgebracht.
