Prozess gegen Ex-Trump-Berater Steve Bannon
DW
Der Rechtspopulist hatte sich geweigert, im Untersuchungsausschuss zur Kapitol-Attacke auszusagen. Nun muss sich Bannon wegen Missachtung des Kongresses vor Gericht verantworten. Ihm drohen bis zu zwei Jahre Haft.
Das Gerichtsverfahren gegen Steve Bannon beginnt an diesem Montag mit der Auswahl der Geschworenen.
Der frühere Chefstratege von Ex-Präsident Donald Trump war im vergangenen Jahr angeklagt worden, weil er eine Vorladung des Untersuchungsausschusses zur Attacke auf den Sitz des US-Parlaments monatelang ignoriert hatte. Ihm wird außerdem vorgeworfen, die Übergabe von angeforderten Dokumenten verweigert zu haben.
Bis zum letzten Moment hatte der 68-Jährige sich bemüht, dem Prozess aus dem Weg zu gehen. Vor wenigen Tagen vollzog er eine Kehrtwende und ließ erklären, er sei nun doch zur Aussage vor dem Ausschuss bereit. Sein Antrag wurde abgewiesen.
Der Untersuchungsausschuss hält Bannon für einen Schlüsselzeugen in der Aufklärung der Kapitol-Attacke vom 6. Januar 2021, bei der fünf Menschen ums Leben kamen. Das Ereignis fand zwei Monate nach der Niederlage Trumps bei der Präsidentenwahl statt. Der republikanische Amtsinhaber hatte danach alle Hebel in Bewegung gesetzt, um an der Macht zu bleiben.
Bannon ist Mitbegründer der rechten Website "Breitbart News". Außerdem hat er seinen eigenen Podcast, "Bannon's War Room", den er als Plattform für seine Ideen und sogenannten alternativen Fakten nutzt. So nahm er an den Bemühungen Teil, die Präsidentenwahl 2021 zu kippen, nachdem Trump verloren hatte.