
Proteste in Tunis enden mit Straßenkämpfen
n-tv
Nachdem Tunesiens Präsident Saied Ministerpräsident Mechichi entmachtet hat, wittern dessen Gegner einen Putschversuch und liefern sich heftige Straßenkämpfe mit seinen Anhängern. Das Auswärtige Amt ist höchst besorgt, die EU reagiert.
In Tunesien haben sich einen Tag nach der überraschenden Entlassung von Regierungschef Hichem Mechichi Gegner und Anhänger von Präsident Kais Saied Straßenschlachten geliefert. Vor dem kaltgestellten Parlament in Tunis bewarfen sich beide Seiten mit Steinen, mehrere Menschen wurden verletzt. Parlamentspräsident Rached Ghannouchi rief die Tunesier zu Protesten auf und sprach von einem Staatsstreich. Die Armee zog vor dem Parlamentsgebäude auf und hinderte Ghannouchi daran, es zu betreten. Außerdem wurden Soldaten an den Regierungssitz verlegt. Die Armeespitze nahm zunächst aber nicht öffentlich Stellung zu den Vorgängen. Staatspräsident Saied hatte am Sonntag Mechichi entlassen und anschließend angeordnet, das Parlament müsse seine Arbeit für 30 Tage aussetzen. Der Regierungschef hält sich nach Angaben ihm nahestehender Personen in seinem Haus auf, steht aber nach Informationen aus Sicherheitskreisen nicht unter Hausarrest. Der Präsident hob zudem die Immunität der Abgeordneten auf und drohte für den Fall gewaltsamem Widerstands mit einem Einsatz der Armee. "Viele Menschen wurden mit Heuchelei, Verrat und Raub um die Rechte des Volkes betrogen", sagte Saied. Er warne davor, zu Waffen zu greifen. "Wer eine Kugel abfeuert, dem werden die Streitkräfte mit Kugeln antworten."More Related News
