
Pro-kurdische Oppositionspartei DEM bei PKK-Gründer Öcalan
n-tv
Überraschend öffnet ein Koalitionspartner in der Türkei die Chance für PKK-Chef Öcalan auf eine Entlassung aus der Haft. Erstmals seit zehn Jahren darf nun eine Oppositionspartei den 75-Jährigen in seiner Einzelhaft besuchen.
In der Türkei hat erstmals seit fast zehn Jahren eine Delegation der pro-kurdischen Oppositionspartei DEM den inhaftierten Kurdenführer und PKK-Gründer Abdullah Öcalan im Gefängnis besucht. "Die Delegation ist am Morgen losgefahren" hieß es aus der Partei. Demnach handelt es sich bei den Besuchern um die DEM-Abgeordneten Sirri Süreyya Önder and Pervin Buldan. Wie sich die Delegation auf die Gefängnisinsel Imrali im Marmarameer begab, wo der inzwischen 75-jährige Öcalan eine lebenslange Haftstrafe absitzt, wurde aus Sicherheitsgründen nicht bekannt gegeben.
DEM-Ko-Parteichef Tuncer Bakirhan sagte, er hoffe, dass die Gespräche mit Öcalan "eine neue Ära" für die demokratische Lösung der Kurdenfrage einleiten würden. "Während ich hier spreche, trifft sich unsere Delegation mit Herrn Abdullah Öcalan auf Imrali. Wir glauben, dass dies wichtig ist", sagte Bakirhan vor Journalisten in Uludere nahe der irakischen Grenze. Bakirhan nahm dort an einer Gedenkveranstaltung zum Uludere-Vorfall teil, bei dem am 28. Dezember 2011 bei einem Luftangriff der türkischen Armee 34 Zivilisten getötet wurden.
Die Gefängnistore auf Imrali müssten "geöffnet werden", forderte der DEM-Chef. "Ich hoffe, dass die Gespräche dort es ermöglichen werden, die Kurdenfrage durch demokratische Mittel auf einer demokratischen Grundlage zu lösen", fügte er hinzu.
