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Premierminister Mohamed Beavogui: Zurück zu einem "normalen Guinea"

Premierminister Mohamed Beavogui: Zurück zu einem "normalen Guinea"

DW
Wednesday, March 16, 2022 09:44:24 PM UTC

Für den Übergang zur Demokratie hat sich Guineas Premierminister Mohamed Beavogui Großes vorgenommen. Im DW-Interview verspricht er Aufarbeitung in einem der schmerzlichsten Kapitel - und bittet um Zeit.

Ein halbes Jahr nach der Machtübernahme in Guinea gibt es noch keinen Zeitplan für die Rückkehr zu einer zivilen Regierung. Diese Woche nun will sich die regierende Militärjunta mit den politischen Parteien und der Zivilgesellschaft beraten. Dabei soll es auch um Fragen der nationalen Versöhnung und der Übergangsjustiz gehen.

Premierminister Mohamed Beavogui ist der Mann, der den versprochenen Übergang zurück zur Demokratie anführen soll. Auch Fragen der Gerechtigkeit sollen in dieser Zeit vorangetrieben werden, etwa die Aufarbeitung des Massakers von 2009, bei dem Sicherheitskräfte mehr als 150 Menschen in einem Stadion in Conakry töteten.

DW: Herr Beavogui, sowohl der Staatsstreich als auch Ihre Ernennung zum Premierminister wurden in Guinea gut aufgenommen, aber heute merkt man, dass die Schonfrist vorbei ist. Fühlen Sie das auch angesichts der Bildung einer Koalition aus 58 politischen Parteien, die einen strammen Zeitplan erfordert?

Mohamed Beavogui: Ich weiß nicht, ob wir eine Schonfrist hatten. Das Leben geht seinen gewohnten Gang. Es ist ein klassischer Ablauf: Nach solchen Veränderungen gibt es Euphorie, es gibt Erwartungen. Und dann geht man an die Arbeit. Und das in einem Kontext wie diesem, in dem COVID-19 die Wirtschaft getroffen hat - die ganze Welt hat darunter gelitten, unser Land ist davon nicht ausgenommen.

In einem Kontext, in dem es illegale Systeme gab, die die Wirtschaft am Laufen hielten, bringt der Übergang zu legaleren und gerechteren Systemen immer Schwierigkeiten mit sich. Das ist völlig normal. Wir haben die schlechten Schläuche, die unsere finanziellen Ressourcen angezapft haben, entfernt. Aber es ist nicht einfach, die Schläuche zu den Staatskassen wieder anzuschließen.Die Dinge laufen nicht so schnell, wie es allgemein erwartet wird.

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