Präsident der Ukraine warnt vor Panikmache
DW
Im Konflikt mit Russland ist die Lage nach Ansicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht angespannter als zuvor. Derweil erklärt Russlands Staatschef Wladimir Putin, er wolle keine Eskalation.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor überzogenen Befürchtungen im Konflikt mit Russland gewarnt. "Ich halte die Lage jetzt nicht für angespannter als zuvor", sagte das Staatsoberhaupt mit Blick auf die offizielle Übergabe der Antworten der USA und der NATO auf russische Forderungen nach Sicherheitsgarantien.
"Im Ausland herrscht der Eindruck, dass hier Krieg herrscht. Das ist nicht der Fall." Er könne zwar eine Zuspitzung der Lage nicht ausschließen. Aber Panik sei fehl am Platz, so Selenskyj. Das Hauptrisiko für die Ukraine und deren Souveränität sei eine Destabilisierung innerhalb des Landes, dazu gehöre auch eine Wirtschaftskrise.
Russland hat an der Grenze zur Ukraine mehr als 100.000 Soldaten zusammengezogen. Der Westen sieht darin die Vorbereitung einer möglichen Invasion, was die Regierung in Moskau abstreitet. Sie fordert Sicherheitsgarantien wie die Zusage, dass die NATO die Ukraine niemals aufnehmen wird. Dies lehnt die Allianz ab.
Derzeit prüft Russland die Antwort des Westens auf die geforderten Sicherheitsgarantien. Zwar hat die Regierung in Moskau erklärt, Kernforderungen seien nicht erfüllt. Aber man sei weiterhin bereit zum Dialog.
Bei einem mehr als eine Stunde dauernden Telefongespräch erklärten der russische Präsident Wladimir Putin und sein französischer Amtskollege Emmanuel Macron die "Notwendigkeit der Deeskalation". "Putin hat keinerlei offensive Absicht ausgedrückt", hieß es anschließend im Elysée. Er habe deutlich gesagt, dass er nicht die Konfrontation suche.