
Polizist wegen Messerangreifer von Aschaffenburg vor Gericht
n-tv
Im Januar ersticht ein afghanischer Flüchtling zwei Menschen in Aschaffenburg. Bereits Monate vor der Tat soll er seine Freundin mit einem Messer angegriffen haben, was jedoch nicht weiter verfolgt wurde. Nun steht ein Polizist vor Gericht.
Von einem Messer wollen die am Tatort eingesetzten Polizisten nichts gewusst haben, Ermittlungen wegen einer möglichen Körperverletzung gibt es nicht - der Richter spricht von Schlamperei: Im Prozess um eine mutmaßliche Strafvereitelung im Amt durch einen Polizisten im fränkischen Alzenau gestaltet sich die Aufklärung der Vorfälle rund um eine mögliche Straftat des späteren Messerstechers von Aschaffenburg schwierig. Für den Prozess vor dem Amtsgericht Alzenau (Landkreis Aschaffenburg) sind zwei Tage angesetzt. Am Dienstag könnte das Urteil gesprochen werden.
Im Prozess geht es konkret um einen Einsatz in der Nacht zum 30. August 2024. Die Polizei wurde zu einer Flüchtlingsunterkunft in Alzenau gerufen, weil Bewohner Schreie gehört haben wollen. In dem Gebäude trafen die ersten beiden Beamten nach Darstellung der Staatsanwaltschaft auf den 28 Jahre alten Verdächtigen, der von Mitbewohnern fixiert wurde. Der Afghane soll seine Freundin in der Unterkunft gewürgt und angegriffen haben, vielleicht mit einem Messer, vielleicht auch nicht. Beide waren betrunken, die Frau wurde laut Ermittlern nicht ernsthaft befragt.
