
Polizei sprengt indonesischen Babyhändlerring
n-tv
Das eigene Baby zu verkaufen, kann sich hierzulande vermutlich niemand vorstellen. In Indonesien ist das Geschäft mit den Ängsten verzweifelter Mütter traurige Realität. Der indonesischen Polizei gelingt nun ein Schlag gegen ein Babyhändlersyndikat, doch die Suche nach den verkauften Kindern und deren Adoptiveltern steht erst am Anfang.
In Indonesien hat die Polizei 13 Personen festgenommen, die in Verbindung mit einem Babyhändlerring stehen sollen. Wie die BBC berichtet, soll das international arbeitende Syndikat seit 2003 mindestens 25 Säuglinge an Käuferinnen und Käufer in Singapur vermittelt haben. Sechs Babys, die noch verkauft werden sollten, konnten bei der Festnahme gerettet werden.
Die Polizei vermutet, dass die Babyhändler sich gezielt Mütter oder Eltern ausgesucht haben, die ihr ungeborenes Baby offenbar nicht aufziehen wollten, sei es aus finanziellen Gründen oder weil das Kind beispielsweise aus einer Vergewaltigung entstanden ist. Über Facebook haben sie Kontakt mit den Eltern aufgenommen und diesen dann auf Whatsapp weitergeführt.
Zu den Mitgliedern des Rings gehörten laut Polizei Anwerber, die Babys für den Handel ausfindig machten, Menschen, die die Kinder unterbrachten, und andere, die für die Beschaffung der gefälschten Ausweise zuständig waren. "Einige Babys wurden sogar schon im Mutterleib reserviert", sagte der Leiter der allgemeinen Kriminalpolizei von West Java, Surawan, der BBC. "Nach der Geburt wurden die Kosten für die Entbindung übernommen, dann wurde eine Entschädigung gezahlt und das Baby mitgenommen."
