
Polizei meldet Angriffe auf Migranten nach Anschlag in Magdeburg
n-tv
Magdeburg steht nach dem tödlichen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt noch unter Schock. Einige Menschen nutzen die Tat jedoch, um ihrer Wut über Migranten Ausdruck zu verleihen. Die Polizei der Stadt meldet allein vier Körperverletzungen. Gewaltberatungsstellen sprechen von einer bedrohlichen Atmosphäre.
Eine Woche nach dem Anschlag von Magdeburg hat die Polizei erstmals Details zu Angriffen auf Menschen mit Migrationsgeschichte genannt. Das berichtet der MDR. Ein Polizeisprecher bestätigte demnach, dass seit 20. Dezember vier Fälle von Körperverletzung gemeldet wurden. Betroffen seien jeweils Menschen gewesen, die von den Angreifern als Migranten ausgemacht wurden. In zwei Fällen habe man Verdächtige identifizieren können und Ermittlungen eingeleitet, so der Polizeisprecher gegenüber dem MDR. Zudem habe man die Präsenz von Polizisten in der Stadt erhöht.
Zuvor hatte die Tageszeitung "taz" von Betroffenen berichtet, die nach dem Anschlag auf einen Magdeburger Weihnachtsmarkt teils rassistisch beleidigt und attackiert wurden. So erklärte eine Krankenpflegerin der Uniklinik der Stadt, ihr Mann und sie seien an Heiligabend von einem Betrunkenen beleidigt und mit der Faust ins Gesicht geschlagen worden. Der Angreifer kam kurz darauf in Gewahrsam.
Laut dem freien Journalisten Michael Trammer hätten viele Menschen mit Migrationsgeschichte das Gefühl, für den Anschlag verantwortlich gemacht zu werden. Der Fahrer des Autos, der dieses in eine Menschenmenge auf einem Magdeburger Weihnachtsmarkt fuhr, stammt aus Saudi-Arabien.
