
Polizei hat neue Ermittlungsansätze zu RAF-Räubern
n-tv
Seit Jahrzehnten leben frühere RAF-Terroristen im Untergrund. Um ihr Leben zu finanzieren, begehen sie immer wieder Raubüberfälle. In der Sendung "Aktenzeichen XY" fragen die Ermittler nach Zeugen, die Ernst-Volker Staub, Daniela Klette und Burkhard Garweg möglicherweise beobachtet haben.
Nach der Sendung "Aktenzeichen XY" sind 161 neue Hinweise zu mutmaßlichen früheren RAF-Terroristen eingegangen. Das teilte die Staatsanwaltschaft Verden dem NDR mit. Das Landeskriminalamt werte diese nun aus.
Die Behörden werfen Ernst-Volker Staub (69), Daniela Klette (65) und Burkhard Garweg (55) versuchten Mord und eine Serie schwerer Raubüberfälle zwischen 1999 und 2016 vor. Viele Spuren führen nach Nordrhein-Westfalen. Allein in Ostwestfalen sollen die ehemaligen Linksterroristen drei Gebrauchtwagen gekauft haben, die sie den Ermittlern zufolge später für ihre Überfälle verwendeten. In Bielefeld und Porta Westfalica erstanden sie dazu unauffällige Kleinwagen. Wie das "Westfalen-Blatt" berichtet, holten sie die Wagen immer erst nach Geschäftsschluss ab - möglicherweise, damit niemand das Anbringen gestohlener Kennzeichen bemerkt. Raubüberfälle etwa auf Geldtransporter sollen sie in Duisburg, Bochum und Essen begangen haben, wie DNA-Spuren nahelegen. Auch in Niedersachsen werden mehrere Taten dem Trio zugeordnet.
Auffallend sei, dass fast alle Taten im Zusammenhang mit Feiertagen begangen worden seien, teilte die Staatsanwaltschaft Verden mit. Auffallend sei auch, dass die teils gestohlenen, teils gekauften Fluchtfahrzeuge längere Zeit im Besitz der Täter waren. Unbekannt war aber zunächst, wo die Fahrzeuge in dieser Zeit standen, einige müssen laut Anklagebehörde längere Zeit geparkt gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Überfälle nicht politisch motiviert waren. Die Beschuldigten sollen die Taten begangen haben, um an Geld zu gelangen. Weitere Überfälle seien möglich.
