Politische Lage in Tunesien verschärft sich
DW
Nach der Entmachtung der Regierung in Tunis mehren sich die Rufe nach baldiger Stabilität. Doch Staatschef Saied tauscht weiter führende Köpfe aus. Und die Justiz ermittelt gegen die Ennahda-Partei.
Der tunesische Präsident Kais Saied hat den Leiter des staatlichen Fernsehsenders, Mohamed al-Dahach, aus dem Amt entfernen lassen. Auf seinem Posten wurde ein vorübergehender "Ersatz" platziert, wie das Büro von Saied in Tunis mitteilte. Außerdem sollen weitere hohe Regierungsbeamte entlassen worden sein. Saied selbst traf sich mit führenden Vertretern der Unternehmergewerkschaft UTICA und deutete dabei an, es stehe ein hartes Durchgreifen gegen Korruption bevor. Er habe nicht "die Absicht, Geschäftsleute zu schädigen". Aber falsche wirtschaftliche Entscheidungen hätten zu großen finanziellen Problemen geführt. 460 Personen hätten Tunesien 13,5 Milliarden Dinar (rund 4,1 Milliarden Euro) gestohlen, erklärte Saied. Der frühere Juraprofessor bot eine "strafrechtliche Einigung" an, wenn das Geld zurückgegeben werde.More Related News