
Pole wegen Spionage für Russland angeklagt
n-tv
In Warschau soll ein Standesbeamter jahrelang sensible Dokumente an russische Spione weitergeleitet haben. Nun steht der Mann vor Gericht. Die gewonnenen Daten nutzte Russland für einen bestimmten Zweck.
Ein Standesbeamter in Polen muss sich wegen des Vorwurfs der Spionage für den russischen Geheimdienst vor Gericht verantworten. Die Ermittler werfen dem Beschäftigten des Archivs des Warschauer Standesamtes vor, in den Jahren 2017 bis 2022 persönliche Daten von polnischen Bürgern und Ausländern kopiert und diese an seine russischen Auftraggeber weitergeleitet zu haben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Die gewonnenen Daten und Dokumente hätten es den Russen ermöglicht, Unterlagen für den Aufbau der Identität sogenannter Illegaler zu erstellen, hieß es weiter. Der Begriff "Illegale" bezieht sich auf russische Agenten, die unter einer falschen Legende Jahre oder Jahrzehnte im Einsatzland leben, dort Informationen beschaffen und Aufträge erledigen.
