
Polarisierender VfL-Keeper weint diesmal vor Rührung
n-tv
Hinter Manuel Riemann liegen harte Wochen. Seinem VfL Bochum droht der Abstieg aus der Fußball-Bundesliga. Und er trägt wenig dazu bei, dass sich das ändert. Der Keeper, der so polarisiert, steht kurz vor der Degradierung. Doch gegen den 1. FC Köln holt er sich selbst aus der Misere. Und kassiert viel Lob.
Manuel Riemann hatte Tränen in den Augen. Am Ende einer aufreibenden Woche liefen die Mitspieler auf ihn zu und drückten ihn innig an sich. Nach siebeneinhalb Jahren hätte der emotionale und polarisierende Torhüter beinahe seinen Status als Nummer eins des VfL Bochum verloren. Am Ende war er der Held beim 2:0 in der Fußball-Bundesliga beim 1. FC Köln, dem zweiten Auswärtssieg der Saison. Durch diesen Erfolg verbesserte sich Bochum in 90 Minuten vom letzten auf den 14. Platz. Und Riemann stand sinnbildlich für die Wiederauferstehung des VfL.
"Ich ziehe den Hut vor Manuel", sagte Trainer Thomas Letsch: "Natürlich ist Druck da, wenn du infrage gestellt wirst und es viele Themen gibt rund um deine Person. Dann so eine Leistung abzuliefern, verdient absoluten Respekt. Und sagt alles aus über ihn als Torhüter und Person."
In einer Umfrage des VfL-Magazins hatten sich 70 Prozent der 1809 Abstimmenden dafür ausgesprochen, Riemann aus dem Tor zu nehmen und stattdessen Ersatzkeeper Michael Esser spielen zu lassen. Natürlich zeichnet das nur ein Stimmungsbild und ist keine Anweisung ans Trainerteam, doch bis zum Tag vor dem Spiel schien sich abzuzeichnen, dass Riemann tatsächlich das prominente Opfer der jüngsten Negativserie wird. Doch dann meldete sich Esser mit Magen-Darm-Problemen ab. Auf die Frage, ob Riemann gespielt hätte, wenn Esser fit gewesen wäre, antwortete Letsch ausweichend. "Das ist müßig", sagte er: "Manuel hat gespielt. Und Manuel hat gut gespielt."
