Plötzlich muss Deutschland Millionen von Impfstoff-Dosen loswerden
Die Welt
Mehr als sechs Millionen AstraZeneca-Dosen liegen bald ungenutzt auf Halde, weil sie für die Zweitimpfung nicht länger empfohlen werden. Ende Juli läuft die Haltbarkeit der ersten Dosen ab – Ärzte schlagen Alarm, dass Hunderttausende auf dem Müll landen könnten. Was nun?
Der Kühlschrank in der Praxis von Marc Hanefeld im niedersächsischen Bremervörde ist voll. Hunderte Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs lagern hier. Und er weiß nicht, was er damit machen soll. Zusammen mit anderen Hausärzten baute er ein Mini-Impfzentrum auf. 600 Mal spritzen sie AstraZeneca an diesem Tag in die Oberarme ihrer Patienten. Weil die Liefermengen jede Woche so stark schwankten, bestellten sie damals die zweite Dosis AstraZeneca gleich mit. Doch inzwischen wird diese nicht mehr von der Ständigen Impfkommission empfohlen. Die Folge: Zusammen mit seinen Kollegen hat Hanefeld nun Tausende Impfdosen AstraZeneca übrig – das Gleiche gilt für viele andere Hausärzte bundesweit. Verimpft werden können diese Dosen nicht. „Wenn es keine Lösung gibt, muss ich mitten in der Pandemie lebensrettenden Impfstoff wegwerfen“, sagt Hanefeld. „Das ist inakzeptabel und moralisch verwerflich.“ Die Bundesregierung hat bislang nur für einen Teil des überschüssigen Impfstoffs einen konkreten Plan:More Related News