
Pistorius: Ohne Freiwillige kommt die Pflicht
n-tv
Die Union will zurück zur Wehrpflicht, einigt sich mit der SPD aber auf das schwedische Modell – dieses setzt zunächst auf Freiwilligkeit. Verteidigungsminister Pistorius stellt nun klar: "Die Betonung liegt auf 'zunächst'". Sollte die Truppe nicht schnell genug wachsen, könnte die Wehrpflicht doch auf den Tisch kommen.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat angesichts der russischen Bedrohung und des Personalmangels der Bundeswehr eine Wehrpflicht weiter im Auge. Zwar habe man im Koalitionsvertrag vereinbart, zunächst auf einen freiwilligen Wehrdienst zu setzen, sagte er im Bundestag. Aber: "Ich sage ganz bewusst und ehrlich, die Betonung liegt auch auf 'zunächst', falls wir nicht hinreichend Freiwillige gewinnen können", erklärte der SPD-Politiker. "Wir werden die Personallage mittel- und langfristig so verbessern, dass die Bundeswehr durchhaltefähig aufgestellt ist für den Heimatschutz und für die Bündnisverteidigung."
Es gebe erste erfreuliche Entwicklungen, sagte der Verteidigungsminister weiter. Seit einem Jahr und besonders seit 2025 stiegen die Bewerberzahlen. Im ersten Quartal habe es im Vergleich zum Quartal des Vorjahres über 20 Prozent mehr Einstellungen allein im militärischen Bereich gegeben. Der Minister betonte: "Deutschland muss verteidigungsbereit sein, rechtlich, militärisch und gesellschaftlich."
