
Petition für deutliche Warnung in Glücksspielwerbung
n-tv
Glücksspiele können Menschen in den Ruin treiben. In der Werbung locken satte Gewinne. Jetzt geht von Magdeburg eine neue Initiative für mehr Spielerschutz aus.
Magdeburg/Halle (dpa/sa) - Die Diakonie Jerichower Land - Magdeburg, die seit vielen Jahren Glücksspielsüchtige berät, setzt sich für deutlichere Warnhinweise bei der Werbung im Internet ein. Ein von mehreren Initiativen gefordertes Werbeverbot für Glücksspielwerbung sei momentan schwer umzusetzen, erklärte der Berater Daniel Krause. Deshalb seien wie bei der Medikamentenwerbung deutlich abgesetzte, gut lesbare und gleichzeitig gut zu sprechende Warnhinweise in der Werbung für Glücksspiele nötig. Anlässlich des bundesweiten Aktionstags gegen Glücksspielsucht am 25. September sei eine Online-Petition gestartet worden.
Glücksspielstörungen sind als Suchterkrankung anerkannt. "Keine andere Sucht kann aufgrund der hohen Verfügbarkeit und der hohen Spielfrequenz Betroffene innerhalb so kurzer Zeit in den Ruin treiben", formulierte die Diakonie Jerichower Land - Magdeburg in ihrer Petition. Glücksspiele hätten ein hohes Suchtpotenzial. Die gesundheitlichen, sozialen und finanziellen Schäden seien erheblich.
Laut dem Glücksspielatlas 2023 haben 2,3 Prozent der Menschen in Deutschland eine Glücksspielstörung, das sind etwa 1,3 Millionen Personen. Weitere 5,7 Prozent zeigten ein riskantes Glücksspielverhalten. Glücksspielwerbung ist omnipräsent, der Glücksspielstaatsvertrag schreibt vor, die Werbung dürfe nicht übermäßig sein.
