Peter Peters übt die Rolle rückwärts
Frankfurter Rundschau
Fußballfunktionär will nun doch Hut in den Ring werfen, um DFB-Präsident zu werden. Nicht alle finden das gut, aber manche schon.
Die Spatzen hatten es schon vom Dach gepfiffen: Nur wenige Tage, nachdem der langgediente DFB- und DFL-Funktionär Peter Peters via WDR-Interview darauf verzichtet hatte, als DFB-Präsident zu kandidieren, kassierte er seine Ankündigung. In der „FAZ“ sagte der 59-Jährige nun, er kandidiere, „wenn ich dafür die Unterstützung der Liga erhalten und von einem Landesverband von den Amateuren vorgeschlagen werde“.
Diese Aussage lässt sich nur so interpretieren, dass Peters sich der Unterstützung aus einigen Landesverbänden ebenso sicher sein kann wie aus dem Gros des Profilagers. Dem „Kicker“ sagte der Wahlkämpfer in eigener Sache denn auch: „Nach zahlreichen Gesprächen spüre ich das entsprechende Vertrauen, auch in den Reihen der Landesverbände.“
Nach FR-Informationen sollen zumindest die großen Landesverbände Westfalen und Niedersachsen Peters zugeneigt sein. Gerade unter den Zweitligisten gibt es aber auch Vorbehalte gegen den treuen Vasallen des zum Jahresende scheidenden DFL-Geschäftsführers Christian Seifert. Peters vertritt den DFB auch als mit mehr als 200 000 Euro pro Jahr dotierter Abgeordneter im Fifa-Council. Er benötigt dafür besser auch ein nationales Amt. Das als Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Fußball-Liga muss er Anfang kommenden Jahres abgeben (wohl an BVB-Boss Hans-Joachim Watzke). Denn Peters, ehemaliger Schalker Finanzvorstand, hat nach seinem Scheitern beim sportlich und finanziell schwer gebeutelten Erstliga-Absteiger keinen Job mehr im deutschen Profifußball.