Peking 2022: Claudia Pechstein und Francesco Friedrich tragen deutsche Fahne
DW
Die deutsche Eisschnellläuferin und Rekord-Winterolympionikin Claudia Pechstein sowie Bob-Doppelolympiasieger Francesco Friedrich führen das deutsche Team bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking an.
Es sei für sie ein "absoluter Ritterschlag". So reagierte die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein auf die Nachricht, dass sie gemeinsam mit Bobpilot Francesco Friedrich bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Peking an diesem Freitag (Beginn 13.00 Uhr MEZ) die deutsche Fahne ins Stadion tragen wird. Die beiden erhielten bei einer Online-Abstimmung unter Fans und Sportlern die meisten Stimmen. Zum zweiten Mal nach den Sommerspielen in Tokio 2021, wo Beachvolleyballerin Laura Ludwig und Wasserspringer Patrick Hausding bei der Eröffnungsfeier das deutsche Team ins Stadion geführt hatten, wurden eine Frau und ein Mann ausgewählt. Das deutsche Team will damit ein Zeichen für die Gleichberechtigung setzen.
Pechstein, die zwei Tage nach der Abschlussfeier von Peking ihren 50. Geburtstag feiern wird, ist die älteste Olympia-Starterin aller Zeiten bei Winterspielen. Es ist ihre achte Olympiateilnahme. Schon vor 30 Jahren in Albertville in Frankreich war die Eisschnellläuferin dabei.
Mit fünfmal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze ist die streitbare Berlinerin schon jetzt die erfolgreichste deutsche Winter-Olympionikin. Mit einer weiteren Medaille in Peking rechnet Pechstein selbst nicht. "Ich bin das erste Mal unter dem olympischen Motto 'Dabei sein ist alles' unterwegs", sagte die 49-Jährige, die schon am Samstag über 3000 Meter sowie später im Massenstart-Rennen antreten wird.
Francesco Friedrich ist in Peking hingegen wieder voll auf Sieg gepolt. Nach seinem Doppelsieg vor vier Jahren in Pyeongchang will der 31 Jahre alte Rekordweltmeister in China den Olympia-Rekord von Andre Lange mit vier Goldmedaillen einstellen. An der Seite von Pechstein ins Olympiastadion zu laufen, dürfte ihm noch einmal einen Schub geben. "Das Team Deutschland anzuführen und mit der Fahne in das Stadion zu marschieren - das ist das I-Tüpfelchen auf jeder Sportlerkarriere", sagte Friedrich. "Und eine wahnsinnige Ehre."
sn/asz (sid, dpa)