Paracetamol-Saft in Apotheken kaum noch erhältlich
RTL
Apotheken schlagen Alarm und berichten über Lieferschwierigkeiten bei Medikamenten. Vor allem bei der Versorgung mit flüssigem Paracetamol gibt es Engpässe.
Apotheken schlagen Alarm und berichten über Lieferschwierigkeiten bei Medikamenten. Vor allem bei der Versorgung mit flüssigem Paracetamol scheint es Engpässe zu geben. Das betrifft Fieber- und Schmerzsäfte für Kinder, aber auch Zäpfchen.
Auch in vielen Online-Apotheken sind Fieber- und Schmerzsäfte wie Nurofen derzeit "nicht lieferbar". Verschrieben werden diese Medikamente vor allem von Kinderärzten. Denn die Dosis der Säfte ist abgestimmt auf die kleinen Patientinnen und Patienten. Und ausgerechnet sie werden nicht mehr ausreichend mit dem wichtigen Medikament versorgt?
Der Grund: Die "Deutsche Apotheker Zeitung" berichtet über Lieferschwierigkeiten bei flüssigen Paracetamol-Zubereitungen. In den Apotheken kommt kaum noch was an. Aber weshalb kommt es gerade hier zu Engpässen?
Laut dem "Arznei-Telegramm" gibt es gleich mehrere Gründe: So erklärt das Pharmaunternehmen Ratiopharm, die Engpässe hängen mit einer "kurzfristig extrem gestiegene Nachfrage" zusammen. Der Hersteller 1A-Pharma gab gegenüber dem "Arznei-Telegramm" allerdings eine andere Ursache an: Aufgrund gestiegener Rohstoffpreise will das Unternehmen die Produktion des nicht lieferbaren Paracetamol-Saftes einstellen. Denn im Gegensatz zu Tabletten sind die sogenannten Suspensionen aufwändiger herzustellen.
Wie das "Arznei-Telegramm" weiter berichtet, gab es vor zwölf Jahren noch elf Anbieter von flüssigen Paracetamol-Zubereitungen, jetzt sind es jetzt nur noch zwei. Kein Wunder, dass es zu Engpässen kommt.
Eltern sollten erst nach Rücksprache mit dem Kinderarzt zu Alternativen greifen und vor allem die Dosierung besprechen. So könnte auch Ibuprofen-Saft zum Einsatz kommen. Laut Studien kann Ibuprofen vor allem bei kleineren Kindern das Fieber senken.
Auch kann man sich in der Apotheke einen Paracetamolsaft anfertigen lassen, erklärt der Deutsche Apothekerverband gegenüber RTL. Die Kosten müsste eigentlich die Krankenkasse übernehmen. "Kann ein/e Patient:in aufgrund von Lieferengpässen nicht versorgt werden, so können rezepturmäßige Herstellungen eines Paracetamol-Saftes zu Lasten der GKV abgerechnet werden", berichtet das Fachportal "adhoc Apotheke". Aber auch hier gilt: Erst Rücksprache mit dem Kinderarzt halten und wegen der Kostenübernahme in der Apotheke nachfragen, damit es keine böse Überraschung gibt.
Und dann gibt es noch Fieberzäfpchen. Laut der "Pharmazeutischen Zeitung" sind bei Paracetamol allerdings auch Zäpfchen von Lieferengpässen betroffen. Erst im Juni sollen die behoben sein. Eltern können derzeit offenbar nur hoffen, dass ihr Kind gesund durch den Frühling kommt. (aze)