Papst fordert Bescheidenheit zu Weihnachten
DW
In Rom hat Papst Franziskus die Christmette gefeiert. An dem Gottesdienst im Petersdom nahmen knapp 2000 Menschen aus aller Welt teil. Zentrale Botschaft des Papstes: Bescheidenheit ist eine Tugend.
Gemeinsam mit Franziskus zelebrierten 26 Kardinäle und 18 Bischöfe der römischen Kurie die Christmette. Es ist das inzwischen neunte Weihnachtsfest des 85-jährigen Franziskus als Kirchenoberhaupt.
Franziskus rief die Menschen in seiner Predigt zu Bescheidenheit auf. "Weinen wir nicht der Größe nach, die wir nicht haben. Hören wir auf zu jammern und lange Gesichter zu machen, und lassen wir ab von der Gier, die uns immer unbefriedigt lässt", predigte der Pontifex.
"Gott offenbart sich, aber die Menschen verstehen ihn nicht", so Franziskus weiter. Er ergänzte: Zu Weihnachten sei alles umgekehrt. "Derjenige, der das Universum umspannt, muss im Arm getragen werden." Es sei die große Herausforderung von Weihnachten, Gott in der Kleinheit zu erkennen: "Gott steigt herab, und wir wollen auf das Podest klettern." Jesus sei geboren worden, um zu dienen, "und wir verbringen unsere Jahre damit, dem Erfolg nachzujagen".
Der Papst sprach von einer "Gnade der Kleinheit". Das bedeute, Gott in den einfachen Gesten des Alltags zu erkennen und anzunehmen. "Wenn er dort mit uns ist, was fehlt uns dann?" - so die rhetorische Frage des katholischen Kirchenoberhauptes.
Bei 13 Grad und grauem Himmel feierten auf dem Petersplatz einige Hundert Menschen die Heilige Nacht vor der Basilika mit. Sie konnten den Gottesdienst auf Großbildschirmen verfolgen. Während der Christmette stimmten unter anderem die Glocken des Petersdoms das Festgeläut an.