
Panzer werden billiger
n-tv
Der Rüstungsboom sorgt beim größten deutschen Waffenhersteller für volle Auftragsbücher. Doch die riesige Nachfrage werde die Preise nicht nach oben treiben, sagt Rheinmetall-Chef Armin Papperger und versichert: "Wir sind in der Lage zu liefern."
Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine erleben westliche Rüstungskonzerne einen Auftragsboom. Rheinmetall-Chef Armin Papperger ist trotz der immensen Nachfrage sicher, dass die Regierungen für Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und Artilleriesysteme in den nächsten Jahren nicht mehr Geld zahlen müssen.
In der "Financial Times" reagierte Papperger damit auf die Befürchtung, dass die steigenden Verteidigungsausgaben in Europa zu Preissteigerungen führen könnten. Dies sei nicht der Fall, sagte der Chef des größten deutschen Waffenproduzenten. Die Preise würden fallen. Gründe dafür seien ein verstärkter Einsatz von Automatisierung und die Skalierung. Skalierung bedeutet, dass sich bei höherer Produktion die Fixkosten (etwa für Maschinen) auf mehr Stücke verteilen und dadurch die Kosten pro Stück geringer werden.
Laut Papperger sind die Kosten für Munition bereits gesunken. Rheinmetall habe seine Produktionskapazitäten für Munition in den letzten drei Jahren als Reaktion auf die steigende Nachfrage verzehnfacht. Bei Panzern und gepanzerten Fahrzeugen seien solche Skaleneffekte aber schwieriger zu erzielen. Papperger betonte, Rheinmetall habe niemals eine Preiserhöhung gefordert, um die starke Inflation infolge der Coronavirus-Pandemie auszugleichen.
