OSZE berichtet von Gefechten in der Ost-Ukraine
DW
In der Ost-Ukraine gibt es nach Darstellung der OSZE-Beobachter neue Verstöße gegen die eigentlich geltende Waffenruhe. Die pro-russischen Rebellen und die ukrainische Armee beschuldigen sich gegenseitig.
Es habe einen Artillerie-Beschuss gegeben, heißt es aus diplomatischen Kreisen unter Berufung auf die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).
Das ukrainische Militär berichtete, aus dem Gebiet der pro-russischen Separatisten sei bei Luhansk auf eine Ortschaft geschossen worden. Dabei sei ein Kindergarten getroffen worden. Verletzte habe es nicht gegeben. Die ukrainische Armee dementierte zugleich einen Beschuss von Stellungen pro-russischer Separatisten. Obwohl man mit Artillerie beschossen worden sei, sei das Feuer nicht erwidert worden, sagte ein Sprecher der Regierungstruppen der Nachrichtenagentur Reuters.
Die von Russland unterstützten Rebellen warfen ukrainischen Truppen dagegen vor, ihr Territorium angegriffen zu haben. Die Streitkräfte hätten bei vier Angriffen in den vergangenen 24 Stunden Mörser, Granatwerfer und ein Maschinengewehr eingesetzt, erklärten Vertreter der selbst ernannten Volksrepublik Luhansk. Von unabhängiger Stelle konnten die Darstellungen beider Seiten weder bestätigt noch dementiert werden.
Auch von höchster politischer Eben kommen gegenseitige Schuldzuweisungen. Russland habe mit dem Beschuss das Abkommen von Minsk gebrochen, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba. "Es wurde zivile Infrastruktur beschädigt. Wir rufen alle Partner auf, diese schwere Verletzung der Minsker Vereinbarungen in dieser ohnehin angespannten Sicherheitslage zu verurteilen."
Ein ranghoher ukrainischer Regierungsvertreter erklärte, die jüngsten Attacken aus dem Gebiet der pro-russischen Separatisten im Osten des Landes passten nicht in die Art der üblichen Verletzungen der Waffenruhe. Es sähe vielmehr nach einer "Provokation" aus.