
"Oscarreife Fahndung": Amokläufer wieder in Psychiatrie
n-tv
Vor Jahren verletzte er mehrere Schüler, im August floh er spektakulär aus der Psychiatrie bis nach Kolumbien. Nun ist der Mann wieder gefasst. Was bisher bekannt ist.
München (dpa/lby) - Nach seiner Flucht und der Festnahme in Kolumbien ist der Amokläufer von Ansbach wieder in der Psychiatrie. Er wurde am Morgen nach Deutschland und dann zurück nach Erlangen in die geschlossene Abteilung gebracht. "Es war eine filmreife Flucht und die Fahndung war oscarreif", sagte Oberstaatsanwalt Friedrich Weitner. Details nannte er zunächst nicht.
Der Mann war für einen Amoklauf im Jahr 2009 an einer Ansbacher Schule verurteilt. Der damals 18-Jährige war mit einem Beil, Messern und Molotow-Cocktails bewaffnet in die Schule gekommen und hatte neun Mitschüler und einen Lehrer verletzt. 2010 war er wegen versuchten Mordes in 47 Fällen zu neun Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Eine Jugendkammer hatte zudem die unbefristete Unterbringung in einer Psychiatrie angeordnet.
Der Mann durfte bereits seit Beginn des Jahres regelmäßig die Forensische Psychiatrie zu Tagesausgängen verlassen. Das war Teil der Therapie. Bislang habe es laut Staatsanwaltschaft dabei keine Vorkommnisse gegeben. Seinem Anwalt David Mühlberger zufolge hatte er Fortschritte in der Therapie gemacht. "Er hatte zuletzt 30-stündigen Ausgang pro Woche, da hätte er, wenn es seine Absicht gewesen wäre, die ganze Zeit Straftaten begehen können", so Mühlberger.
