
Orcas terrorisieren Weiße Haie - mit dramatischen Folgen
n-tv
In Südafrikas Buchten gibt es kaum noch Weiße Haie. Das hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Nahrungskette und biologische Vielfalt im Atlantik, wie ein Forschungsteam herausfindet. Doch warum sind die Spitzenprädatoren verschwunden? Die Ursache könnte ein anderes Raubtier sein.
Zwei Killerwale machen vor der Küste Südafrikas ihrem Namen alle Ehre: Port und Starboard, wie die beiden Orcas (Orcinus orca) genannt werden, jagen seit Jahren Weiße Haie (Carcharodon carcharias) und weiden sie aus, um an ihre Leber zu kommen. Immer weniger Weiße Haie trauen sich daher noch in die Buchten - mancherorts sind sie gänzlich verschwunden. Das hat weitreichende Konsequenzen für das gesamte Ökosystem des Meeres. Doch wie kam es dazu?
Anfang 2017 tauchte in Gansbaai am Westkap der erste Kadaver eines Weißen Hais auf. Der 2,6 Meter lange Körper habe weder Haken- noch Netzspuren aufgewiesen, was eine Beteiligung des Menschen ausschließt, erinnert sich Meeresbiologin Alison Towner von der Rhodes-Universität im "Guardian". Was auch immer das Tier getötet hatte, war weg. Das Gleiche galt für alle anderen Weißen Haie. Sie kehrten erst Monate später wieder zurück. Als der nächste ausgeweidete Kadaver angeschwemmt wurde, blieben die Haie noch länger fort. Dieser Trend verstärkte sich im Laufe der Jahre.
