
Opferzahl nach tödlichem Polizeieinsatz in Rio mehr als verdoppelt
n-tv
In Brasilien geht die Polizei mit massiver Gewalt gegen ein Drogenkartell vor. Nach dem Einsatz spricht der Gouverneur von Rio de Janeiro von 64 Todesfällen. Die Justizbehörde geht jetzt von einer wesentlich höheren Anzahl an Opfern aus. Regionalchef Castro steht "zu allem, was wir gestern getan haben".
Bei dem blutigen Einsatz der brasilianischen Polizei gegen Drogenhändler in Rio de Janeiro sind nach Angaben einer Justizbehörde mindestens 132 Menschen getötet worden. "Nach unseren jüngsten Zahlen sind es 132 Tote", teilte die Behörde, die bedürftigen Menschen rechtlichen Beistand leistet, mit.
Der Gouverneur des Bundesstaats Rio, Cláudio Castro, hatte zuvor mitgeteilt, bei dem Polizeieinsatz gegen Drogenhändler seien am Dienstag rund 60 Menschen getötet worden, die Zahl könne aber steigen, da die Toten erst in der Leichenhalle gezählt würden. Die Regierung des Bundesstaats korrigierte die Zahl dann aber ohne Angabe von Gründen auf 58.
Allerdings bargen die Bewohner der Favela Penha Dutzende Leichen aus den umliegenden Brachflächen und Waldgebieten und legten sie auf der Hauptstraße des Viertels ab. Der Sprecher der Militärpolizei, Marcelo de Menezes Nogueira, sagte dem Fernsehsender TV Globo, er gehe davon aus, dass es sich um weitere Tote handele, die noch nicht registriert wurden.
