Olympia 2022: Propaganda-Spektakel wird zum Problem für Peking und das IOC
Frankfurter Rundschau
Immer mehr Länder boykottieren die Olympischen Winterspiele in Peking, wenn auch nur diplomatisch. Für das IOC wird die Sache langsam problematisch.
Peking - Erst die USA. Dann Australien und Kanada. Nun auch noch Großbritannien. Alle genannten Länder haben bereits einen diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking erklärt. Die Europäische Union erwägt ähnliche Schritte, auch Deutschland schließt sie nicht aus. Olympia 2022 wird zunehmend zum Problem, sowohl für das IOC als auch für die Machthaber in der Volksrepublik China.
Beide halten stur an ihren Plänen zu den ersten Winterspielen der Geschichte in China fest. „Die Sache ist absolut auf Kurs“, beteuerte IOC-Spitzenfunktionär Juan Antonio Samaranch, Sohn des früheren IOC-Präsidenten, während der Beratungen des Internationalen Olympischen Komitees, die am Donnerstag endeten.
Während der diplomatische Boykott der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking von der kommunistischen Regierung scharf kritisiert wird, versucht das IOC, sich aus den politischen Spannungen gänzlich herauszuhalten. IOC-Chef Thomas Bach bezeichnete die Frage eines diplomatischen Boykotts als „rein politische Diskussion“. Der Dachverband sei „politisch neutral.“ Für das IOC sei allein die Teilnahme der Athletinnen und Athleten entscheidend.