Olaf Scholz in Südkorea: Kurzbesuch mit Symbolkraft
DW
Nur wenige Stunden wird der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz in Südkorea bleiben. Im Zentrum der Reise steht ein Besuch an einem geschichtsträchtigen Ort.
Am Sonntag trifft Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz für Gespräche mit dem südkoreanischen Präsidenten in Seoul ein. Auch wenn der Besuch nur wenige Stunden dauern wird: Er hat Symbolkraft.
Scholz fliegt vom G7-Gipfel in Japan nach Südkorea und fährt dann als erstes zur demilitarisierten Zone (DMZ), die Südkorea von Nordkorea trennt. Laut deutschen Regierungsvertretern ist das ein persönlicher Wunsch des Kanzlers. Er möchte sich ein eigenes Bild von der Grenze machen, die Korea in einen kommunistischen Norden und einen demokratischen Süden teilt. Erinnerungen an die deutsche Teilung infolge des Zweiten Weltkriegs werde wach, die erst 1990 überwunden wurde.
Nach dem Besuch der demilitarisierten Zone soll Kanzler Scholz für Gespräche mit Präsident Yoon nach Seoul zurückkehren. Vor dem Rückflug nach Deutschland am selben Abend ist noch ein gemeinsames Essen mit dem Präsidenten geplant.
Der Besuch des Kanzlers ist der erste Visite eines deutschen Staatsoberhaupts in Südkorea seit 13 Jahren. Seine Vorgängerin Angela Merkel kam anlässlich eines G20-Gipfels im Jahr 2010 in das ostasiatische Land. Bilaterale Gespräche gab es zuletzt 1993, als Kanzler Helmut Kohl nach Seoul reiste.
Scholz und Yoon haben mehrere gemeinsame Anliegen, die bei ihrem Treffen zur Sprache kommen werden. Dazu zählen auch die Gefahren für die regionale Sicherheit in Nordostasien durch das unberechenbare Regime in Nordkorea und die immer aggressiver werdende Führung in Peking.