Oberstes US-Gericht könnte Recht auf Abtreibung kippen
Die Welt
Die legalisierte Abtreibung in den USA könnte tatsächlich aufgehoben werden. „Politico“ berichtet über einen Urteilsentwurf eines konservativen Richters des Obersten Gerichtshofs, das landesweite Recht auf Schwangerschaftsabbrüche zu kippen. Damit würden wieder Gesetze der einzelnen Bundesstaaten greifen.
Das Oberste Gericht der USA steht einem Medienbericht zufolge möglicherweise davor, das landesweite Recht auf Abtreibung zu kippen. Die Zeitung „Politico“ veröffentlichte einen Urteilstext, bei dem es sich um einen ersten Entwurf einer mit Spannung erwarteten Entscheidung des Supreme Court zu dem Fall „Roe vs Wade“ handeln soll. „Roe war von Anfang an ungeheuerlich falsch“, schrieb demnach einer der Richter, Samuel Alito, in dem auf den 10. Februar datierten Papier.
In „Roe vs Wade“ hatte der Oberste Gerichtshof entschieden, dass der Zugang zur Abtreibung ein verfassungsmäßiges Recht jeder Frau ist. Dem Entwurf zufolge sollte das Urteil zusammen mit einer weiteren Gerichtsentscheidung zum Schwangerschaftsabbruch „aufgehoben“ und „die Frage der Abtreibung an die gewählten Volksvertreter zurückgegeben“ werden. Das Recht auf Abtreibung sei „nicht tief in der Geschichte und den Traditionen der Nation verwurzelt“, schrieb Alito. In „Planned Parenthood vs Casey“ garantierte das Gericht 1992 das Recht auf den Schwangerschaftsabbruch, bis der Fötus außerhalb des Mutterleibs lebensfähig ist. Dies ist in der Regel in der 22. bis 24. Schwangerschaftswoche der Fall.