
Nur Manuel Neuer kann das deutsche Sturmproblem noch lösen
Die Welt
Das 0:1 gegen Ungarn verdeutlichte die fehlende Durchschlagskraft im Angriff der deutschen Nationalelf. Früher hatten wir immer ein Kopfballungeheuer, das seine Abrissbirne hinhielt, wenn untenrum nichts mehr ging. Nun bleibt nur noch eine Hoffnung.
Wenn Bundestrainer Hansi Flick auf eine Frage keine Antwort weiß, runzelt er gerne die Stirn und sagt: „Gute Frage.“ So war es auch zuletzt wieder, nach dem 0:1 gegen Ungarn. Aber gottseidank gibt es ungefähr 50 Millionen Bundestrainer, die dem Ratlosen zuhilfe eilen wie beispielsweise „UNedomanski“, der im WELT-Leserforum den Finger in die Wunde legte: „Ohne einen treffsicheren Mittelstürmer wie Lewandowski kann man gegen defensive Teams nichts reißen.“
Hansi Flick hat keinen. Sein Lewandowski heißt Timo Werner. Der ist zwar doppelt so schnell wie der Pole, trifft aber nur halb so gut. Und wenn ein Gegner hinten die Räume dichtmacht wie die Ungarn, ist auch Timos Tempo vollends für die Katz, und er trifft dann überhaupt nicht mehr. Lewandowski dagegen besitzt notfalls immer noch eine weitere Waffe – den Kopf.
