
"Nuclear": Oliver Stones Plädoyer für die Atomkraft
DW
Oliver Stone hält Atomkraftwerke für sicher - auch das in Saporischschja. In seinem neuen Dokumentarfilm wirbt er für die Kernkraft: Sie sei die Lösung für die Klimakrise.
In der heutigen Gemengelage wirkt der Dokumentarfilm wie eine Provokation: US-Regisseur Oliver Stone hält die Kernenergie für die einzig realistische Lösung für die Klimakrise. Mit Atomkraft könne "saubere Energie" erzeugt und so die Existenz auf dem Planeten Erde gesichert werden. Dabei folgt er vor allem den Argumenten des US-Wissenschaftlers Joshua S. Goldstein, mit dem er über zwei Jahre zusammen arbeitete.
Es sei die Angst vor dem Klimawandel gewesen, die ihn veranlasst habe, den Film zu drehen, so Oliver Stone im Deutsche Welle-Interview: "Ich habe 20 Spielfilme und zehn Dokumentarfilme gemacht. In meinen letzten Lebensjahren möchte ich etwas machen, das den Menschen hilft. Etwas von Bedeutung. Ich kann mir nichts Besseres vorstellen, als zu versuchen, das weiterzugeben, was ich von diesem Mann gelernt habe". "Dieser Mann", das ist der Bestseller-Autor Joshua S. Goldstein, emeritierter Professor für internationale Beziehungen an der American University. Goldstein sitzt während des DW-Gesprächs neben ihm. Goldsteins Buch "A Bright Future: How Some Countries Have Solved Climate Change and the Rest Can Follow" (Eine strahlende Zukunft: Wie einige Länder das Problem des Klimawandels gelöst haben und wie der Rest folgen kann), dreht sich um eine Zukunft der Menschheit mit Kernenergie. Es habe Stone zu seinem Film inspiriert.
"Die Menschen müssen verstehen lernen, um die Ignoranz gegenüber Atomkraft zu überwinden", sagt Stone. "Diese Ignoranz hat die Vereinigten Staaten und die ganze Welt in dieses Schlamassel gestürzt. Wir haben uns da selbst hineingeritten."
Die These, an der Stones Dokumentarfilm ansetzt: In 30 Jahren könne die Menschheit ihren Energiebedarf nicht mehr durch konventionelle oder grüne Energien abdecken. Im Jahr 2050 würden Indien, China und der afrikanische Kontinent so viel Energie verbrauchen, dass sich die Ressourcen der Erde aufbrauchen werden. Seinen Film versteht Stone als Weckruf.
