
NS-Vereinnahmung und Honecker-Replik - Schau zu Wikingergold
n-tv
Hat Erich Honecker Wikingerschmuck getragen? Wohl kaum. Er besaß aber immerhin eine Replik. Sie ist nun Teil einer Ausstellung.
Stralsund/Greifswald (dpa/mv) - Dass jahrhundertealte Wikingerschätze auch nach ihrer Entdeckung teils eine bewegte Geschichte durchmachen, zeigt eine Ausstellung in Greifswald. Im Pommerschen Landesmuseum ist ab heute eine Replik des berühmten Hiddenseer Goldschmucks zu sehen, die einst DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker gehörte.
"Was Erich Honecker damit gemacht hat, wissen wir nicht", sagte Mitkuratorin Charlotte Wenke. "Wahrscheinlich hat er ihn nicht getragen, weil die Ösen dieser Schmuckstücke, die gehen nicht durch. Also da kann man jetzt keine Kette durchziehen." Wer selbst einmal ausprobieren möchte, wie Wikingerschmuck an ihm oder ihr aussieht, könne dies anhand von Nachbildungen im Rahmen der Ausstellung "Wikingergold. Schatzpolitik seit 1800" ausprobieren.
Die Schau wolle zeigen, dass Kulturerbe etwas Konstruiertes sei, erklärte Wenke. "Die letzten 200 Jahre hat jede Zeit quasi die gleichen Objekte neu interpretiert, abhängig vom historischen und politischen Kontext."
