
Novartis prüft Zukunft der Generika-Tochter Sandoz
n-tv
Sie erwirtschaftet jeden fünften Euro - wirft aber vergleichsweise wenig ab: Der Schweizer Pharmariese Novartis stellt seine Generika-Tochter ins Schaufenster. Zuletzt waren Finanzinvestoren mutiger geworden.
Einer der weltweit größten Hersteller von Nachahmermedikamenten könnte bald zum Verkauf stehen: Nach jahrelangen Umbauarbeiten stellt der Schweizer Novartis-Konzern sein Generika-Geschäft Sandoz auf den Prüfstand. "Wir glauben, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um zu prüfen, was die richtige längerfristige strategische Positionierung von Sandoz ist", sagte Konzernchef Vasant Narasimhan bei der Vorlage der Quartalszahlen. Auf dem Tisch lägen alle Optionen - ein Verbleib der Sparte im Konzern bis hin zu einer Trennung, etwa über einen Verkauf oder einen Börsengang. Bis Ende 2022 solle eine Entscheidung fallen.
Mit Marken wie Hexal und 1A Pharma gehört Sandoz neben Teva aus Israel und dem US-Konzern Viatris zu den drei größten Generika-Konzernen der Welt. Über eine Abspaltung oder Veräußerung der Sparte, die mit knapp zehn Milliarden Dollar Umsatz für ein Fünftel des Novartis-Jahresumsatzes steht, in punkto Rentabilität dem dominierenden Geschäft mit patentgeschützten Medikamenten aber hinterherhinkt, wurde wiederholt spekuliert. Sandoz bekam zuletzt die coronabedingt gedämpfte Nachfrage nach Arzneien merklich zu spüren. Zudem kämpft der wettbewerbsintensive Sektor seit Jahren mit Preisdruck, vor allem im weltgrößten Gesundheitsmarkt USA.
