
Notaufnahmen in Kliniken melden sich bei Personalnot ab
n-tv
Kurzfristige Erkrankungen und fehlende Fachkräfte dünnen auch die Personaldecke in Brandenburgs Notaufnahmen aus. Bei Personalmangel melden sich einige Notaufnahmen zeitweise ab. Es gibt aber mittlerweile Alternativen zur klassischen Rettungsstelle im Klinikum.
Potsdam (dpa/bb) - Wenn Personalnot in den Notaufnahmen an Brandenburgs Kliniken herrscht, melden sich diese immer mal wieder ab. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Unsere Zentrale Notaufnahme war noch nie geschlossen, Abmeldungen kommen jedoch vor", sagt die Sprecherin des Klinikums Ernst von Bergmann in Potsdam, Theresa Decker. "Eine Abmeldung bedeutet, dem Rettungsdienst zu signalisieren, dass andere Krankenhäuser in regionaler Nähe präferiert angefahren werden sollen", erklärt sie.
Die Abmeldung sei ein "Drücken einer Pause-Taste" und immer zeitlich auf wenige Stunden limitiert. Lebensbedrohliche Erkrankungen wie Schlaganfälle, Herzinfarkte oder auch schwer verletzte Unfallopfer würden aber jederzeit aufgenommen und versorgt. Vor der Corona-Pandemie hatte das Klinikum Ernst von Bergmann jährlich rund 43.000 Patienten in der Notaufnahme versorgt. "Aktuell steigt die Zahl und ist wieder auf Vor-Corona Niveau", so die Sprecherin.
In seltenen Fällen melden sich auch die Notaufnahmen der KMG-Kliniken in Kyritz, Wittstock (beide Ostprignitz-Ruppin), Pritzwalk (Prignitz) und Luckenwalde (Teltow-Fläming) für maximal drei Stunden bei den Rettungskräften ab. "Das ist ein üblicher Vorgang", betont KMG-Sprecher Christian Meier. Über den Interdisziplinären-Versorgungsnachweis (IVENA) erhielten die Rettungsdienste in Echtzeit Informationen über die für die Verletzung oder Erkrankung erforderlichen vorhandenen Versorgungskapazitäten in den Krankenhäusern.
