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Nordostasien kämpft gegen bittere Kälte und Schneestürme

Nordostasien kämpft gegen bittere Kälte und Schneestürme

DW
Thursday, January 26, 2023 12:32:04 PM UTC

Experten zufolge handelt es sich bei dem Extremwetter um Folgen des Klimawandels. Stillgelegte Flughäfen, vereiste Straßen sowie eingeschränkte Zug- und Fährverbindungen führten in weiten Teilen zu Verkehrschaos.

Mehrere Millionen Menschen in Nordostasien sind von klirrender Kälte und Schneestürmen betroffen. In Japan sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. In Südkorea und Japan brach der Verkehr teilweise zusammen, mehrere hundert Flüge mussten gestrichen werden. Es wurden Rekordtiefstände bei den Temperaturen in Südkorea sowie in China verzeichnet. Neben Japan, China und Südkorea litten auch die Mongolei und Nordkorea unter bitterer Kälte.

In Südkorea gab die Wetterbehörde eine Warnung vor neuem starken Schneefall für die Region um die Hauptstadt Seoul, die westliche Hafenstadt Incheon sowie das angrenzende Küstengebiet heraus. Seit Tagen wird die Halbinsel von einer Kältewelle mit Winterstürmen heimgesucht. Dutzende Menschen wurden in Seoul wegen durch die Kälte verursachten gesundheitlichen Problemen auf der Intensivstation behandelt, wie Behörden berichteten. Auf Südkoreas Ferieninsel Jeju mussten am Dienstag rund 40.000 Besucher des Neujahrsfestes auf ihren Rückflug warten. Wegen der extremen Wetterlage wurden knapp 500 Flüge am Flughafen der Insel gestrichen. Im ganzen Land wurden außerdem hunderte Fährverbindungen vorübergehend gestoppt. 

Durch den starken Wintereinbruch war in Teilen Japans der Bahn- und Straßenverkehr stark eingeschränkt, Straßen waren vermehrt vereist. Tausende Menschen steckten über Nacht in den japanischen Präfekturen Kyoto und Shiga in Zugabteilen oder Bahnhöfen fest. Autofahrer strandeten auf vielen der Hauptverkehrsstraßen, wie lokale Medien berichteten, während hunderte Flüge gestrichen wurden. 

Experten sehen ungewöhnliche Wetterphänomene wie diese auch als Zeichen des Klimawandels. "Extreme Wetterereignisse sind die neue Normalität", sagte Kevin Trendberth vom US-Zentrum für atmosphärische Forschung (NCAR) dem US-Sender CNN. "Wir können sicherlich damit rechnen, dass Extremwetter schlimmer werden als zuvor."

Der Experte Yeh Sang-wook von der Hanyang Universität in Seoul sah einen Zusammenhang zwischen der starken Eisschmelze in der Arktis und den heftigen Schneefällen. Professor Takashi Nakamura, Klimaexperte an der Universität Tokio, erklärte, dass sich der sogenannte "Polarwirbel", ein sehr großer Kaltluftwirbel, der normalerweise über der Arktisregion existiert, gespalten habe. Ein Teil davon sei nach Süden nach Ostasien gewandert und sorge für die extreme Kälte über dem japanischen Archipel, sagte Nakamura der Zeitung "Mainichi Shimbun". 

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