Nordkorea: Kim Jong-un taucht mitten in der Hungerkrise ab
Frankfurter Rundschau
Die Wirtschaftskrise in Nordkorea spitzt sich zu, landesweit sollen Hungersnöte ausgebrochen sein. Diktator Kim Jong-un macht sich rar.
Pjöngjang – Kim Jong-un ist verschwunden. Zumindest in den Staatsmedien in Nordkorea ist der Alleinherrscher aktuell nicht präsent. Das Internetportal NK News zählt bereits mehr als zwei Wochen, in denen kein neues Bild und kein Statement Kims mehr über die Empfangsgeräte der nordkoreanischen Bevölkerung flimmerte oder tönte. Und das ist durchaus bemerkenswert. Vor wenigen Tagen meldete sich nämlich Kims Schwester, Kim Yo-jong, zu Wort. Die gilt als zweitmächtigste Person in der kommunistischen Diktatur und drohte den USA zuletzt mit einem „machtvollen Präventivschlag“, sollte das US-Militär die alljährlichen gemeinsamen Übungen mit Südkorea nicht umgehend einstellen und seine Einsatzkräfte aus der Region abziehen. Anschließend mutmaßten Nordkorea-Fachleute, dass das Kim-Regime das verbale Säbelrasseln auch deswegen im Vergleich zu den Vorjahren verschärft, um von innenpolitischen Themen abzulenken. Denn Nordkorea geht es schlecht. Wirtschaftssanktionen sowie die selbst gewählte Abschottung des Landes infolge der Corona-Pandemie haben für eine Versorgungskrise gesorgt, die gemeinsam mit Hochwasserschäden dazu führt, dass Menschen im ganzen Land hungern.More Related News