
Nordiren gedenken der Opfer des "Bloody Sunday"
n-tv
Im Januar 1972 erschießen britische Soldaten 13 unbewaffnete Teilnehmer einer Demonstration im nordirischen Derry. Der Tag geht als "Bloody Sunday" in die Geschichte ein. Es braucht jedoch Jahrzehnte, bis die britische Regierung sich zu der Gewalttat bekennt.
50 Jahre nach dem "Bloody Sunday" (Blutsonntag) hat Nordirland eines der schlimmsten Kapitel im jahrzehntelangen Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten in der britischen Provinz gedacht. Am 30. Januar 1972 hatten Soldaten eines britischen Fallschirmjägerbataillons auf Teilnehmer eines katholischen Bürgerrechtsmarschs in der Stadt Derry geschossen. 13 Menschen wurden getötet, ein weiteres Opfer starb Monate später - allerdings nicht an seinen Verletzungen, wie Untersuchungen inzwischen ergaben.
Hunderte Menschen, darunter auch Angehörige der Opfer, folgten am 50. Jahrestag des Massakers schweigend den Spuren des damaligen Marsches in der Stadt Derry, die von den Protestanten Londonderry genannt wird. Kinder mit weißen Rosen und Porträts der Opfer schlossen sich der Prozession an.
Bei einer Zeremonie am Denkmal für die Opfer wurde nach Verlesung von deren Namen und der Niederlegung von Kränzen eine Schweigeminute eingelegt. Auch Irlands Regierungschef Micheál Martin war bei Zeremonie dabei - es war das erste Mal, dass ein irischer Ministerpräsident daran teilnahm. Zusammen mit seinem Außenminister Simon Coveney legte Martin einen Kranz nieder.
