Nigeria hebt Twitter-Sperre auf
DW
Nach rund sieben Monaten hat Präsident Muhammadu Buhari den Kurzmitteilungsdienst Twitter wieder zugelassen. Der US-Konzern soll dafür Zugeständnisse gemacht haben.
Medienberichten zufolge hob Präsident Muhammadu Buhari das Verbot von Twitter um Mitternacht auf, nachdem das Unternehmen einige Bedingungen erfüllt habe. Unter anderem gehe es dabei um die Besteuerung nach nigerianischem Recht und den Umgang mit verbotenen Veröffentlichungen. Zudem werde Twitter in Nigeria ein Büro eröffnen. Von Twitter gibt es dazu bislang keine Bestätigung.
Buhari hatte am 5. Juni die Anweisung gegeben, in dem mit rund 200 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Staat Afrikas den Dienst "auf unbestimmte Zeit" abzustellen. Zuvor hatte Twitter eine kontroverse Nachricht des Präsidenten über den nigerianischen Bürgerkrieg gelöscht und das Konto des Staatschefs für zwölf Stunden lahmgelegt.
Die Regierung dementierte, dass die Entscheidung eine Reaktion auf die Löschung von Buharis Tweet gewesen sei. Die EU, die USA und andere kritisierten das Vorgehen dennoch scharf.
Einen konkreten Grund für die Sperre nannte die Regierung in Abuja damals nicht. Sie verwies jedoch darauf, dass die Plattform immer wieder für Aktivitäten genutzt werde, die imstande seien, Nigerias Existenz zu untergraben.
Seitdem gab es immer wieder Gespräche zwischen Twitter und der Regierung. Buhari hatte bereits im Oktober eine Aufhebung der Sperre versprochen - jedoch ohne konkrete Folgen.