
Nicht nur Schläge sind Gewalt
n-tv
Wenn Kinder körperlich und emotional misshandelt werden, kann das weitreichende Folgen haben. Eine Studie sieht sogar Zusammenhänge mit der Gesundheit der Kindeskinder. Eine Forscherin nennt Möglichkeiten, den Kreislauf zu durchzubrechen.
Schläge. Tritte. Spritzendes Blut. Mit solchen Bildern ist der Begriff Gewalt oft in erster Linie verbunden. Zum Tag der gewaltfreien Erziehung am 30. April wollen Fachleute dafür sensibilisieren, dass weit mehr dahintersteckt. Der Kinderschutzbund teilt mit, das Thema psychische Gewalt mit Plakaten in Großstädten im Zuge der Kampagne "Gewalt ist mehr, als du denkst" in den Fokus zu rücken.
Als solche zu werten sind demnach etwa Demütigungen und Drohungen wie "Aus dir wird nie was." Oder: "Wenn du jetzt nicht schläfst, dann knallt es!" Es geht aber nicht nur um Worte: Unter anderem werden auch längeres Anschweigen oder Ignorieren des Kindes, Isolieren zu Hause ("Du hast zwei Wochen Hausarrest!") und extremer Leistungsdruck als psychische Gewalt eingestuft.
"Kinder nehmen nicht nur Schaden, wenn sie geschlagen werden", sagt Claudia Buß, Professorin am Institut für Medizinische Psychologie der Charité in Berlin. "Vernachlässigung und emotionaler Missbrauch können sich ebenfalls negativ auswirken." Viele seien betroffen: Circa jedes dritte Kind werde Opfer von Misshandlung und/oder Vernachlässigung.
