Nicht ganz 8:2
Süddeutsche Zeitung
Mit einem 3:0-Sieg startet der FC Bayern nahezu problemlos in die Champions League - gegen eine erschreckend schwache Barcelona-Elf, der immerhin eine Demütigung wie beim letzten Mal erspart bleibt.
Natürlich war die Frage vor dem Spiel allgegenwärtig gewesen - die Frage, wie lange 13 Monate wirklich sind. 13 Monate ist es her, dass dem FC Bayern ein Jahrzehntspiel rausrutschte und der FC Barcelona das Pech hatte, dabei zu sein. Würden sich die Katalanen noch sehr daran erinnern, und wenn ja, warum eigentlich? Würden sie in Angst erstarren oder Trotz entwickeln, oder wäre ihnen die Geschichte von vor 13 Monaten total egal, weil sie vollauf mit dieser seltsamen Gegenwart beschäftigt sind, in der Barcelona weniger Weltklassespieler, dafür mehr Schulden hat als je zuvor? Immerhin wurde sehr früh klar, dass dieses Auftaktspiel der Champions-League-Gruppe E eher nicht 8:2 ausgehen würde, und erkennbar war dann auch, was Spielerschwund und Schulden aus dem FC Barcelona gemacht haben: eine Elf, die nach ordentlichem Beginn ziemlich unordentlich wurde und am Ende fast froh sein konnte, dass der FC Bayern sich beim 3:0-Auswärtssieg mit seiner zunehmenden Dominanz zufriedengab und nicht weiteren Treffern hinterherjagte.
