Neustart unter Tränen
Frankfurter Rundschau
Bundestrainer Hansi Flick würde vor dem WM-Quali-Spiel gegen Liechtenstein am liebsten nur über Sport reden - das ist gar nicht so einfach.
Der mediale Neustart ins Hansi-Flick-Zeitalter findet geerdet im etwas in die Jahre gekommenen Veranstaltungszentrum Waldaupark, Raum Degerloch, statt: Stadtrand von Stuttgart, mit Kiefernholz verkleidete Wände, Glasvitrinen mit Silbertellern des Bezirkssängerfests Kreis Süd, nebenan eine Kegelbahn und die dringende „Bitte um Rücksichtnahme“: Im Raum Stuttgart, fast so groß wie eine Turnhalle, gibt es Abschlussprüfungen. Die Prüflinge sind dann Rechtsfachwirtin oder Rechtsfachwirt. Eine junge Frau läuft tränenüberströmt über den Flur. Durchgefallen. Hansi Flick will es besser machen mit den deutschen Fußball-Nationalspielern. Durchgefallen sind die zuletzt oft genug: Weltmeisterschaft 2018, Nations League 2019 und 2020, Europameisterschaft 2021. Davor der misslungene Start in die WM-Qualifikation mit der peinlichen Niederlage gegen Nordmazedonien. Deshalb ist Flick ja nun da. Damit das wieder besser wird. Der 56-Jährige muss jetzt komische Fragen beantworten. Fragen, die Deutschlands höchstrangigem Fußballlehrer halt nicht erspart bleiben. Welche Art Kaffee er am liebsten mag (lieber Espresso als Cappuccino, genau wie Vorgänger Jogi Löw), welchen Wein er bevorzugt (trockenen Roten, mochte Löw auch), wann er zuletzt auf einem Konzert war (Helene Fischer gemeinsam mit Jürgen Klopp), wer ihn am meisten beeindruckt („Meine Frau, wie sie mir den Rücken freihält“)“.More Related News