Neun Schleuser nach Bootsunglück festgenommen
n-tv
Am Mittwochmorgen kentert ein vollbesetztes Flüchtlingsboot vor der Küste Griechenlands - über 500 Menschen könnten dabei ums Leben gekommen sein. Sofort leiten die Behörden Ermittlungen ein - und nehmen nun neun Menschen fest. Ihnen wird vorgeworfen, einer Schlepperbande anzugehören.
Nach der Flüchtlingstragödie mit Dutzenden Toten vor der Küste Griechenlands hat die Polizei neun Menschen unter dem Verdacht festgenommen, einer Schlepperbande anzugehören. Wie von Seiten der Hafenbehörden verlautete, befindet sich unter den neun Festgenommenen ägyptischer Nationalität auch der Kapitän des Fischerbootes, das am Mittwochmorgen westlich der Halbinsel Peloponnes gekentert war.
Die griechische Nachrichtenagentur ANA meldete, die neun Verdächtigen seien in der auf der Peloponnes liegenden Hafenstadt Kalamata festgenommen worden. Nach Angaben aus Kreisen der Hafenbehörden war das Schiff in Ägypten gestartet, hatte in der libyschen Hafenstadt Tobruk die Migranten an Bord genommen und dann Kurs Richtung Italien genommen.
Laut Küstenwache wurden bis zum Donnerstagabend 78 Leichen geborgen. Insgesamt könnten bei dem Unglück mehr als 500 Migranten ums Leben gekommen sein, nur 104 überlebten, teilten die Behörden mit. An Bord könnten sich insgesamt zwischen 500 und 700 Menschen befunden haben, wie die Behörden unter Berufung auf die Befragung Überlebender und Schätzungen der Kapazität des Bootes bekanntgaben. Inzwischen gibt keine Hoffnung mehr, Überlebende zu finden. Trotzdem wurden die Rettungsarbeiten gemeinsam mit Kriegsmarine und Luftwaffe fortgesetzt, wie das Staatsfernsehen zeigte.