
Neue Impfkampagne soll Zögernde erreichen
n-tv
Die Impfung gilt noch immer als Königsweg aus der Pandemie. Doch manche Menschen fürchten den Piks oder kümmern sich einfach nicht um einen Impftermin. Sie will die Bundesregierung mit neuen Plakatmotiven, TV-und Radiospots in mehreren Sprachen erreichen.
Die Bundesregierung startet in der kommenden Woche eine neue Impfkampagne, um die Impfbereitschaft in der Bevölkerung zu erhöhen. "Am Dienstag startet eine breite Impfkampagne mit Plakaten, Radio- und TV-Spots, die kreativer ist als die bisherigen. Und sie ist in ganz unterschiedlichen Sprachen", sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach der "Bild am Sonntag". Er werde sowohl für Erstimpfungen, die das Sterberisiko senkten, als auch für die Booster-Spritze gegen die Omikron-Welle werben.
Lauterbach hält deutlich mehr Impfungen bei den über 60-Jährigen für notwendig, um Lockerungen der Corona-Maßnahmen verantworten zu können. "In Ländern wie Italien und England haben weniger als fünf Prozent der über 60-Jährigen gar keinen oder nur unzureichenden Impfschutz. Diese Länder fahren daher jetzt langsam Maßnahmen zurück. In Deutschland ist die Impflücke aber viel größer und betrifft zu viele ältere und vorerkrankte Menschen", sagte er der "Rheinischen Post". "Es wäre unverantwortlich, das Virus auf diese große Risikogruppe ohne Kontaktbeschränkungen loszulassen", so der SPD-Politiker.
Daher sei er auch für die Impfpflicht, um im Herbst die Impflücke zu schließen. Dabei appellierte Lauterbach eindringlich an alle Ungeimpften, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. "Seit zwei Jahren nehmen wir große Rücksicht auf die Ungeimpften und bringen als Gesellschaft - allen voran die Kinder - extrem große Opfer. Das geht nicht länger so weiter. Zur Abwechslung sind jetzt endlich mal die Ungeimpften dran! Und sie müssen ja nicht mal ein Opfer erbringen, weil die Impfstoffe gut verträglich, sicher und extrem wirksam sind", betonte Lauterbach.
