Neue Frist bis November: Trump verschiebt China-Zölle um weitere 90 Tage
ProSieben
Es ist zumindest ein Schritt in Richtung Entspannung: Kurz vor dem Ablauf einer Frist vertagt US-Präsident Trump den Handelsstreit mit China. Doch der große Wurf steht weiterhin aus.
Die USA haben ihre erhöhten Zölle auf chinesische Importe um weitere 90 Tage ausgesetzt und damit den Weg für eine Verlängerung der gegenseitigen Zollpause frei gemacht. US-Präsident Donald Trump unterzeichnete wenige Stunden vor Ablauf der bisherigen Regelung ein entsprechendes Dekret. Die Pause wäre am heutigen Dienstag (12. August) ausgelaufen. Noch im Frühjahr hatten sich beide Volkswirtschaften gegenseitig mit extremen Zollsätzen überzogen - schrittweise erhöhten die USA die Extraabgaben auf chinesische Importe auf 145 Prozent, während China mit 125 Prozent und Exportkontrollen auf strategisch wichtige Rohstoffe konterte. Damit war faktisch kein Handel zwischen beiden Nationen mehr möglich - das wirkte sich auch auf die Weltwirtschaft aus. In der Folge wurden die überspitzten Zölle dann Mitte Mai für 90 Tage ausgesetzt. Diese Pause war bis zum 12. August datiert und wurde nun für weiter 90 Tage verlängert. Die neue Frist gilt bis zum 10. November um 00:01 Uhr (Ortszeit Washington), wie aus einem Dekret von Trump hervorgeht. Die Vereinigten Staaten wollen weiterhin Gespräche mit China führen. Bis dahin gelten die gesenkten Zollsätze: Washington erhebt einen 30 Prozent Aufschlag, während Peking 10 Prozent verlangt. Trump fühlt sich von einer Vielzahl von Ländern schlecht behandelt. Regelmäßig spricht er davon, wie die USA von anderen Nationen beim Handel übers Ohr gehauen worden seien. Um die angeblichen Ungleichgewichte und Benachteiligungen im internationalen Handel auszugleichen, brummte er einer Reihe von Ländern Zölle auf. Zudem will Trump mit Zöllen dafür sorgen, dass Firmen ihre Produktion aus dem Ausland und damit auch aus China zurück in die USA verlagern und damit den eigenen Standort stärken.
