Neue Corona-Studie warnt: Geimpfte infektiöser als bislang angenommen
Frankfurter Rundschau
Laut einer aktuellen Studie können auch Geimpfte das Coronavirus übertragen. Die Forschenden empfehlen dringend, die Maßnahmen weiter beizubehalten.
London – Die Corona-Impfung soll nicht nur die geimpfte Person selbst schützen, sondern im Idealfall auch dafür sorgen, dass das Virus nicht übertragen werden kann. Ob das wirklich so ist, hat nun eine neue Studie aus Großbritannien untersucht. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher:innen am Donnerstag (28.10.2021) in der Zeitschrift Lancet Infectious Diseases.
Für die Studie untersuchte das Forscherteam die Daten von 621 Menschen, die sich mit der Delta-Variante infiziert hatten und leichte Symptome zeigten. Darunter 19 Indexpatient:innen und 602 Kontaktpersonen von insgesamt 471 Corona-Infizierten. Als Indexpatient:in wird in der Epidemiologie die Person bezeichnet, die als Ausgangspunkt einer Infektionswelle identifiziert wurde.
Über einen Zeitraum von bis zu 20 Tagen wurden bei den Proband:innen täglich PCR-Tests durchgeführt. So konnten die Forschenden zwischen dem 13. September 2020 und dem 15. September 2021 insgesamt 8145 Proben sammeln. Anhand dieser Proben analysierte das Team, wie lange die Teilnehmenden infektiös waren und wie hoch ihre Viruslast war. Dafür verglichen sie die Viruslast der Delta-Infektion bei den vollständig geimpften Personen mit Ungeimpften, die sich mit der Delta-, Prä-Alpha-und Alpha-Variante angesteckt hatten.